Premiere, 30.03.23, 20h
Regie und künstlerische Leitung: Julia Novacek
Musikalische Leitung, Komposition und Performance: Elischa Kaminer
Ausstattung und Visualisierungen: Artemiy Shokin
Medienkunst, Animation, Motion Capture Programming und Performance: Eni Brandner
Dramaturgie: Lina Schonebeck
Perkussion und Performance: Angela Wai-Nok Hui
Gesang und Performance: Sophie Wenzel
Mit: Angela Grötsch (Hellseherin), Anna Possner (Atmosphärenwissenschaftlerin, Universität Frankfurt), Gözem Turan (Entwicklungspsychologin, Universität Frankfurt) und tba.
Produktionsleitung: Verena Strasser
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Julia Koch
Kamera Trailer und Videodokumentation: dddocumentary
Trailer: Patrick Topitschnig
Eine Produktion von Club Chimäre GbR. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Kulturamt Frankfurt am Main.
FUTURE GROUNDS. Songs for the Feeling of Knowing lädt in einen Kosmos von Vorhersagen und Prognosen ein und wirft einen klanglich-performativen Blick auf unterschiedliche Prognosesysteme.
“The brain works as a prediction machine. We are constantly making predictions about the environment. “ [Turan, Gözem: Interview. Frankfurt am Main, 22.11.2022.]
Wie entstehen Vorhersagen? Wie beeinflussen sie unsere Gegenwart, unser Handeln und die Vorstellungen von Zukunft? Welche Rolle spielen Imagination, Interpretation, Vorurteile und künstliche Intelligenz in der Entstehung von Vorhersagen?
Julia Novacek entwickelt mit ihrem Team einen dokumentarisch-musikalischen Abend, in dem Musik, KI Systeme und Dokumentarfilm in einer orchestralen Anordnung zusammenfinden.
Glitches, Verschiebungen und Fehler entstehen und werden in den Abend eingeflochten. Im Sinne der Autorin und Kuratorin Legacy Russel können Glitches als Verschiebungen, Formen der Verweigerung verstanden und gelesen werden. Sie zeigen ein Dazwischen auf und bieten Möglichkeiten, aus bestehenden, festen Systemen auszubrechen.
Prognosemärkte, Klimaforschung, Risikomanagement, Hirnforschung und Wahrsagerei fügen sich dabei in der großen Fabrikhalle der Alten Seilerei zu einem Forschungsfeld zusammen. Für das Projekt arbeitet das Team mit Expert:innen aus Frankfurt zusammen. U.a. mit Anna Possner (Atmosphärenwissenschaftlerin, Universität Frankfurt), Gözem Turan (Entwicklungspsychologin, Universität Frankfurt), Angela Grötsch (Hellseherin). Sie erzählen, welche Bedeutung Vorhersagen in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern haben und wie diese getroffen werden, welche Parameter bedeutend sind und welche Rolle Visualisierungen dabei spielen.
Der Komponist und Performer Elischa Kaminer schreibt Musik für elektronische und akustische Instrumente, Künstliche Intelligenz und Stimme: Die Perkussionistin Angela Wai-Nok Hui, ausgestattet mit einem Motion Capture Suit, der ihre musikalischen Bewegungen ins Digitale übersetzt und die Sängerin Sophie Wenzel erweitern sich zu einem hybriden Klangkörper und vertonen Zukunftsprognosen, erzeugen Noise und lassen sich, zusammen mit dem Publikum, die Zukunft durch ein KI-Orakel voraussagen.
Die Medienkünstlerin Eni Brandner entwirft Animationen und lässt digitale Wolken und spekulative Bilder, von künstlichen Intelligenzen erstellt, auf den Wänden der Fabrikhalle der Netzwerk Seilerei vorbeiziehen. Sie ergänzen das Setting um die von Artemiy Shokin geschaffenen Objekte und räumlichen Interventionen.
In diesem Spekulationsraum kommen die unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Stimmen in einem musikalischen Ensemble zusammen. Sie ergänzen sich, finden (Dis-)Harmonien und verweben sich zu einem klanglich und thematisch verheißungsvollen Netzwerk.
Fotogafiert von Jörg Baumann ©